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Kindliche Entwicklung ist ein Tanz mit Vor- und Rückschritten

Aktualisiert: 14. Juni


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Was ist Regression (Rückschritt) in der kindlichen Entwicklung?


Vielleicht hast du es selbst schon erlebt: Dein Kind war endlich trocken – und nach einem stressigen Tag oder einem Urlaub passieren wieder kleine „Unfälle“. Oder dein Kleinkind schlief wochenlang durch – und wacht jetzt wieder jede Nacht auf und ruft nach dir. Manchmal wirkt es, als würden Kinder plötzlich einen Schritt zurück machen, obwohl es doch gerade so gut lief.

Das fühlt sich nach einem Rückschritt an – und in gewisser Weise ist es das auch.


Fachlich sprechen wir hier von Regression: einem zeitlich begrenzten Rückfall in frühere Entwicklungsstadien. Und das ist keineswegs ein Zeichen von Versagen oder Stillstand, sondern ein ganz natürlicher und sogar notwendiger Teil von Entwicklung.

 


Warum Kinder manchmal rückwärts gehen, um vorwärtszukommen


Regressives Verhalten tritt oft in Übergangsphasen oder bei emotionaler Belastung auf – zum Beispiel:

  • beim Kita-Start oder Schulbeginn,

  • nach der Geburt eines Geschwisterkindes,

  • bei Krankheit oder Trennung von Bezugspersonen,

  • bei Umzügen, Einschneidenden Erlebnissen oder schlicht bei  

    Überforderung.

 

In solchen Momenten greifen Kinder auf frühere, vertraute Verhaltensmuster zurück, die ihnen Sicherheit gegeben haben – auch wenn sie diese eigentlich schon „hinter sich“ gelassen hatten. Sie „sichern sich rückwärts ab“, könnte man sagen.

Das bedeutet nicht, dass sie diese Fähigkeit verloren haben – sie pausieren sie nur kurz, um mit der aktuellen Situation besser klarzukommen.

 



Regression ist keine Schwäche – sie ist ein Schutzmechanismus


In der kindlichen Entwicklung ist Regression eine Form der Selbstregulation: Der Körper und die Psyche versuchen, mit innerem Stress oder äußeren Herausforderungen umzugehen. Das funktioniert eben manchmal nur, indem auf Bewährtes zurückgegriffen wird – selbst wenn es eigentlich nicht mehr „altersgemäßerscheint.


Probleme in der Entwicklung Entwicklungsverzögerung

Manche Kinder:

  • fangen wieder an, den Schnuller zu verlangen,

  • wollen wieder getragen werden,

  • nässen ein oder schlafen schlechter,

  • sprechen wieder in Babysprache,

  • reagieren empfindlicher oder anhänglicher.

 

Solche Rückfälle wirken auf uns Erwachsene oft wie ein Problem, sind aber in Wahrheit ein Zeichen dafür, dass das Kind mit etwas kämpft – und auf seine Weise versucht, damit umzugehen.


Du darfst dich erinnern: Entwicklung verläuft nicht linear – sondern in Wellen. Mit Schritten vorwärts. Und manchmal mit kleinen Bögen zurück. Doch jeder dieser Bögen ist ein wichtiger Teil des Weges.

 


Warum Rückschritte normal – und sogar wichtig – sind


Wenn dein Kind einen Schritt zurück macht, obwohl es gerade große Fortschritte gemacht hat, ist das oft kein Grund zur Sorge – sondern ein Zeichen von Reifung. Entwicklung ist keine Autobahn mit Zielgerade. Sie verläuft in Wellen, mit Hochs und Tiefs, mit Sprüngen und Pausen.

 

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  • Reifungsprozesse brauchen Raum und Zeit


Jede neue Fähigkeit – ob trocken werden, selbstständiges Einschlafen oder erste Trennungen – fordert dein Kind heraus. Es muss lernen, damit umzugehen, Energie dafür aufbringen, sich innerlich neu sortieren. Und manchmal ist das so anstrengend, dass andere Bereiche kurzzeitig zurücktreten.

 


➡ Beispiel: Dein Kind ist plötzlich anhänglicher, obwohl es zuvor selbstbewusst in die Kita gegangen ist. Das liegt oft nicht daran, dass es sich nicht mehr lösen kann – sondern daran, dass es so viel Neues verarbeitet, dass es in einem anderen Bereich wieder mehr Sicherheit braucht.

 

 

  • Rückschritte zeigen: „Ich wachse gerade“


In der kindlichen Entwicklung bedeutet Rückschritt oft, dass sich etwas im Inneren bewegt. Dass neue Strukturen entstehen, alte Muster aufbrechen, sich emotionale Entwicklung vollzieht. Rückschritte können sogar ein Hinweis darauf sein, dass gerade ein Entwicklungssprung bevorsteht oder bereits im Gange ist.

➡ Es ist wie bei einem Wachstumsschub: Das Kind isst mehr oder weniger, schläft schlechter, ist quengeliger – und plötzlich kann es etwas Neues. Auch emotionale Entwicklung verläuft ähnlich.

 

 

  • Emotionale Sicherheit geht vor Funktion


Kinder brauchen die Gewissheit:

„Ich darf so sein, wie ich gerade bin.“

Wenn sie spüren, dass sie mit ihrer Unsicherheit, Müdigkeit oder Rückentwicklung nicht abgelehnt, sondern liebevoll begleitet werden, ist das ein wichtiger Baustein für ihr späteres Selbstbild.




Sie lernen:

  1. Es ist okay, wenn es nicht immer vorwärtsgeht.

  2. Ich darf Hilfe brauchen.

  3. Ich bin nicht falsch, nur weil ich gerade wieder klein bin.




Diese Erfahrung wirkt weit über den Moment hinaus – sie stärkt Bindung, Resilienz (Widerstandsfähigkeit) und Selbstannahme.

Entwicklung bedeutet nicht Perfektion, sondern Bewegung. Jeder Rückschritt ist auch ein Schritt – nur eben auf einem Umweg, der wichtig ist, um später stabiler weiterzugehen.

„In jedem Schritt zurück steckt die Kraft für den nächsten Schritt nach vorn.“




Warum Rückschritte passieren


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Eltern fragen sich oft: „Warum klappt das plötzlich nicht mehr?“ oder „Wir waren doch schon so weit – was ist passiert?“

Rückschritte in der Entwicklung wirken manchmal wie ein Rätsel, dabei lassen sie sich in vielen Fällen gut erklären. Es gibt biologische, psychologische und soziale Gründe, warum Kinder in bestimmten Phasen wieder Verhaltensweisen zeigen, die sie eigentlich schon hinter sich gelassen hatten.

 


Hier sind die ein paar mögliche Hintergründe:


  • Stress verändert Verhalten


Kinder reagieren sehr sensibel auf innere und äußere Spannungen – selbst dann, wenn sie diese noch nicht in Worte fassen können. Stress aktiviert das kindliche Nervensystem: Es wird vermehrt Cortisol ausgeschüttet, ein Hormon, das das Verhalten und Lernen stark beeinflusst.


➡ Was dann passiert:

Das Gehirn schaltet auf „Schutzmodus“. Statt Neues zu lernen oder weiterzugehen, greift das Kind auf bereits bekannte, sichere Muster zurück – wie z. B. Windel statt Toilette, Nähe statt Ablösung oder Weinen statt sprachlicher Erklärung.

 

 

  • Übergänge & große Veränderungen


Viele Rückschritte treten in Zeiten des Wandels auf – z. B. beim Eintritt in die Kita, bei einem Geschwisterchen, Umzug oder Trennung der Eltern. Auch innere Entwicklungsschritte, wie das Bewusstwerden von Selbst und Umwelt, können verunsichern.


➡ Das Kind erlebt eine Form von Kontrollverlust – alles ist neu, groß oder unübersichtlich. Die Regression (z. B. Kuscheltier wieder mit ins Bett nehmen, wieder „wie ein Baby“ sprechen oder Ängste entwickeln) ist dann ein Versuch, sich Halt zu holen – dort, wo es sich schon einmal sicher gefühlt hat.

 

 

  • Regression als sinnvolles Verhalten


Aus entwicklungspsychologischer Sicht ist Regression kein Fehler – sondern ein adaptiver, also anpassender Mechanismus. Rückschritte helfen dem Kind, innere Balance wiederzufinden. Sie zeigen, dass das Kind spürt: „Ich brauche gerade eine Pause vom Wachstum“.


➡ Diese kurzen Rückbewegungen sind wie Zwischenstopps auf einer langen Reise – sie ermöglichen es dem Kind, Kraft zu tanken, sich zu orientieren und dann mit mehr Sicherheit weiterzugehen.

 

 

  • Biologische Grundlagen


Auch auf neurologischer Ebene lässt sich Rückschritt erklären:

Im frühen Kindesalter ist das Gehirn noch nicht vollständig ausgereift. Reifungsprozesse laufen in Wellen, und bestimmte Funktionen – etwa Impulskontrolle, Sprache oder Feinmotorik – können vorübergehend „überlagert“ oder gebremst sein, wenn andere Hirnbereiche stark gefordert sind.


➡ Auch in der Tierwelt gibt es Rückfallmechanismen als Schutzreaktion: z. B. bei Bedrohung oder Unsicherheit zeigt das Jungtier instinktiv wieder frühes Verhalten, um Nähe zur Bezugsperson zu sichern.

 


Häufige Felder mit Vor- und Rückschritten in der kindlichen Entwicklung


Hier findest du häufige Entwicklungsfelder, in denen Vor- und Rückschritte besonders typisch sind – mit Beispielen aus dem Alltag.

 

  • Sauberkeit & Toilettentraining


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Viele Eltern kennen es: Das Kind war eigentlich schon trocken – und plötzlich klappt es nicht mehr. Es nässt wieder ein, verlangt nach der Windel oder möchte nicht mehr zur Toilette.

➡ Mögliche Auslöser:

  • Stressige Veränderungen: z. B. Kita-Start, Geburt eines Geschwisterchens, Umzug

  • Krankheiten oder Infekte: vorübergehende körperliche Belastungen

  • Emotionale Überforderung: wenn das Kind spürt, dass von ihm „zu viel auf einmal“ erwartet wird


➡ Was du wissen solltest:

Solche Regressionsphasen sind kein Rückfall im negativen Sinn, sondern ein Zeichen dafür, dass das Kind Sicherheit sucht. Es „holt sich“ Halt auf der Ebene, die es bereits gemeistert hatte – ein ganz natürlicher Prozess, um das innere Gleichgewicht wiederzufinden.

 

 

  • Schlafverhalten


Auch der Schlaf ist ein klassisches Feld mit Auf und Ab. Manche Kinder schlafen plötzlich wieder unruhiger oder brauchen wieder mehr Nähe – obwohl sie zuvor selbstständig eingeschlafen sind.


➡ Typische Schlafregressionen:

  • 3–4 Monate: Entwicklung des Tag-Nacht-Rhythmus

  • 8–10 Monate: Trennungsbewusstsein nimmt zu

  • 12–15 Monate: neue Mobilität, z. B. Laufenlernen

  • 18–24 Monate: intensive Autonomiephase


➡ Was du wissen solltest:

Verändertes Schlafverhalten ist oft ein Hinweis darauf, dass geistig oder emotional viel in Bewegung ist. Der Schlaf wird dann zum „Verarbeitungskanal“. Nächtliches Aufwachen, mehr Nähebedürfnis oder ein erneuter Wunsch nach Einschlafbegleitung sind kein Rückschritt, sondern ein Signal: „Ich brauche gerade mehr Sicherheit.“ Gleichzeitig verarbeitet das Gehirn nachts, alle Erlebnisse und Tätigkeiten des Tages. In diesen Entwicklungszeiten ist der Tag, eines Kindes ziemlich vollgepackt mit neuen Impulsen, die es gilt zu ordnen.

 

 

  • Ängste & Ablösung


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In Phasen emotionaler Belastung oder bei äußeren Umbrüchen kann ein Kind plötzlich wieder stark anklammern, sich nicht mehr trennen lassen oder neue Ängste zeigen.

➡ Typische Situationen:

  • Kita-Eingewöhnung oder Wechsel der Betreuungsperson

  • Krankheit oder Trennung der Eltern

  • Einschulung oder Übergang in eine neue Gruppe


➡ Was du wissen solltest:

Ängste sind ein Schutzmechanismus – sie zeigen, dass das Kind Veränderungen bewusst wahrnimmt. Ein vorübergehender Rückzug oder mehr Anhänglichkeit heißt nicht, dass etwas „nicht stimmt“, sondern dass das Kind gerade innere Stabilisierung braucht. Wenn Eltern diese Signale liebevoll begleiten, stärken sie das Vertrauen in neue Übergänge.

 

 

  • Sprache & Feinmotorik


Auch hier kann es immer wieder zu scheinbaren Rückschritten kommen: Wörter verschwinden, Stottern tritt auf oder motorische Abläufe wie Malen und Schneiden fallen wieder schwer.

➡ Beobachtbare Muster:

  • Plötzliches Stottern oder Stammeln, obwohl das Kind vorher flüssig sprach

  • Feinmotorische Unsicherheiten, z. B. beim Stifthalten oder Knotenbinden

  • Rückzug beim Sprechen oder Malen nach neuen Anforderungen (z. B. Einschulung)


➡ Was du wissen solltest:

Wenn das Gehirn mit neuen Anforderungen beschäftigt ist – etwa beim Schuleinstieg –, können andere Fähigkeiten kurzzeitig „in den Hintergrund treten“. Das ist kein Verlust, sondern ein Umverteilungsprozess. Mit etwas Zeit und Entlastung findet das Kind meist wieder zu seinen Fähigkeiten zurück.

 



Wie lange Rückschritte dauern – und wann man genauer hinsehen sollte


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Eine der häufigsten Fragen, die mir gestellt werden, lautet:

Wie lange dauert das jetzt?“

Die gute Nachricht zuerst: In den allermeisten Fällen handelt es sich bei Entwicklungsschritten rückwärts um vorübergehende Phasen. Der Körper und das Gehirn sortieren sich neu, Emotionen wollen verarbeitet, Unsicherheiten ausgeglichen werden. Das braucht Zeit – aber in aller Regel kein Eingreifen, sondern Geduld, Stabilität, Verständnis und ein bisschen emotionale Pufferzone.

 

 

Wie lange ist „normal“?


In meiner Praxis zeigt sich:

Rückschritte in der Entwicklung dauern meist einige Tage bis wenige Wochen, seltener auch mal ein paar Monate – je nachdem, wie stark das Kind belastet ist oder wie intensiv die Veränderung im Umfeld wirkt.

 

🟡 Beispiel: Nach einem Umzug zeigt ein Kind über mehrere Wochen erneut Trennungsängste oder klammert wieder stärker. Sobald sich der Alltag eingependelt hat, stabilisiert sich auch das Verhalten wieder.

 

Wann sollten Eltern genauer hinschauen?


Es gibt jedoch auch Situationen, in denen es sinnvoll ist, etwas aufmerksamer hinzuschauen:

  • Dauert der Rückschritt länger als 2–3 Wochen ohne erkennbare Besserung?

  • Verliert dein Kind vollständig eine bereits gefestigte Fähigkeit, z. B. spricht plötzlich gar nicht mehr oder verweigert komplett den Toilettengang, obwohl es zuvor sicher war?

  • Verändert sich das Verhalten sehr plötzlich und extrem – etwa Rückzug, starke Ängste, Gereiztheit oder motorische Unruhe?

  • Zeigt dein Kind starken Leidensdruck – wirkt es dauerhaft traurig, überfordert oder sehr unruhig?

In solchen Fällen kann es hilfreich sein, das Gespräch mit Fachpersonen zu suchen – etwa mit der Kinderärztin, einem Kinderpsychologen oder auch einer Familienberatung. Frühe Unterstützung kann entlasten – für dich als Elternteil und für dein Kind.

 

 

Kein Drama – aber auch kein Abwarten um jeden Preis


Wichtig ist: Du musst nicht sofort handeln, wenn etwas nicht läuft „wie im Lehrbuch“.

Aber genauso wenig solltest du allein im Zweifel verharren, wenn dein Bauchgefühl dir sagt: „Da stimmt gerade etwas nicht.“

Denn niemand kennt dein Kind so gut wie du! Und manchmal reicht schon ein klärendes Gespräch oder eine kleine Alltagsanpassung, um einen sanften Neustart zu ermöglichen.

 


 


Was dir in solchen Phasen hilft – statt Druck aufzubauen


Wenn dein Kind plötzlich wieder „rückwärts“ geht, obwohl du dachtest: „Das hatten wir doch schon geschafft!“ – dann kommt schnell das Gefühl auf, etwas stimme nicht. Vielleicht fragst du dich:

🔸 Habe ich was falsch gemacht?

🔸 Mache ich nicht genug?

🔸 Muss ich jetzt wieder ganz von vorne anfangen?

Diese Gedanken sind absolut verständlich – und trotzdem ist es gerade jetzt besonders wichtig, den Druck rauszunehmen.

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1. Halte inne und atme durch


Oft hilft es, kurz einen Schritt zurückzutreten. Erinnere dich daran: Entwicklung ist kein Wettbewerb. Dein Kind ist nicht hinterher, es ist in Bewegung – und das auf seine ganz eigene Weise.

è Manche Kinder springen. Andere gehen langsam. Manche stolpern zurück, um dann Anlauf zu nehmen.

 

2. Beobachte statt zu bewerten


Wenn du merkst, dass sich etwas verändert, versuch erst einmal nur wahrzunehmen:

🔍 Was genau fällt dir auf?

🔍 Was hat sich verändert – und in welchen Situationen?

🔍 Was könnte dein Kind gerade brauchen?

Diese Beobachtung gibt dir wertvolle Hinweise, statt dich in Sorgen zu verlieren.

 

3. Verbinde dich mit deinem Kind


Gerade in Phasen, in denen dein Kind „wieder klein“ wirkt, braucht es besonders viel emotionale Nähe und Sicherheit. Vielleicht nicht unbedingt Lösungen – sondern dein Dasein.

💬 Ein liebevoller Satz wie „Ich bin bei dir, auch wenn’s gerade schwer ist“ wirkt oft stärker als jede Erklärung.

 

4. Schenk dir selbst Mitgefühl


Auch du darfst überfordert sein. Genervt. Müde. Zweifelnd.

Das macht dich nicht weniger kompetent – im Gegenteil: Wenn du dich selbst nicht verurteilst, kannst du auch dein Kind achtsamer begleiten.

🧡 „Ich darf das auch schwer finden.“

 

5. Vergleiche dich nicht


Vergleiche mit anderen Kindern, auch mit älteren Geschwisterkindern, oder mit früheren Phasen führen oft zu Frust – statt zu Verständnis. Denn jedes Kind hat sein ganz eigenes Tempo. Und auch innerhalb einer Familie kann ein Entwicklungsschritt beim zweiten Kind völlig anders ablaufen als beim ersten.

💡 Dein Kind braucht kein perfektes Gegenüber – sondern dich, wie du bist. Echt. Verbindlich. Und bereit, gemeinsam durch diese Wellen zu gehen.

 





Was dir noch in solchen Phasen hilft


Wenn Kinder vorübergehend in frühere Verhaltensmuster zurückfallen, kann das für Eltern verunsichernd, manchmal auch anstrengend sein.

Doch du bist nicht allein. Und es gibt Wege, die dir helfen können, diese Phasen sicher und ruhig zu begleiten.

 



1.    Verständnis & Einordnung: „Das ist ganz normal!“


Der erste Schritt ist oft der wichtigste: Verstehen, dass Rückschritte zur Entwicklung dazugehören.

Du darfst dich daran erinnern: Das ist kein Rückfall im negativen Sinn – sondern ein Zeichen, dass dein Kind gerade innerlich viel verarbeitet.

Diese Perspektive entlastet. Sie hilft dir, nicht sofort gegensteuern oder korrigieren zu müssen, sondern erst mal hinzuschauen, was dein Kind gerade braucht.

 

2.    Sicherheit geben – durch Nähe & Routinen


In Phasen von Unsicherheit oder innerem Umbau suchen Kinder Halt. Feste Tagesabläufe, wiederkehrende Rituale und liebevolle Nähe geben Sicherheit.

  • Vielleicht schläft dein Kind wieder bei dir im Bett – das ist okay.

  • Vielleicht braucht es beim Wickeln, Anziehen oder Reden wieder mehr

    Unterstützung – das darf sein.

  • Vielleicht verlangt es nach „Baby-Sprache“ oder will wieder mit der Flasche

    trinken – auch das geht vorbei.

Dein ruhiger, zugewandter Umgang ist in diesen Momenten wichtiger als jede erzieherische Konsequenz.

 

3.    Dein eigener Umgang: Entlastung & Selbstfürsorge


Vergiss nicht: Auch du darfst schwanken, zweifeln und mal überfordert sein.

Wichtig ist, dich selbst gut im Blick zu behalten. Sprich mit anderen Eltern, gönn dir kleine Pausen, frage um Hilfe.

Und: Sprich mit Fachpersonen, wenn du merkst, dass dich eine Situation dauerhaft belastet. Nicht, weil etwas „nicht stimmt“, sondern weil du es nicht allein tragen musst.

 

4.    Wann professionelle Begleitung sinnvoll ist


Wenn du unsicher bist, wie du eine Phase einordnen sollst, oder du das Gefühl hast, dein Kind braucht gezieltere Unterstützung – melde dich gerne bei mir.

 

Ich unterstütze dich mit:

  • einer fachlichen Einschätzung zur kindlichen Entwicklung,

  • mit viel, viel echter Erfahrung mit Kindern und Jugendlichen in allen Lebensphasen,

  • praktischen Impulsen für euren Familienalltag,

  • passenden Förderideen, die wirklich zu euch passen,

  • und vor allem: mit einem offenen Ohr für deine Fragen und Sorgen.


Ob Schlaf, Sauberkeit, Emotionen oder Sozialverhalten – jede Entwicklungsphase lässt sich begleiten, wenn du dir die richtigen Informationen und ein wenig Unterstützung holst.


Du musst diesen Weg nicht allein gehen!

 


Imperfekte Schritte zählen – und sind Teil des Weges


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Die Entwicklung eines Kindes verläuft nie in gerader Linie. Es ist eher wie ein Tanz – zwei Schritte vor, einer zurück. Manchmal auch im Kreis. Und das ist vollkommen in Ordnung.

Diese Rückschritte sind kein Zeichen von Versagen. Sie sind kein Grund zur Sorge oder zum Zweifel an deiner Elternrolle. Im Gegenteil: Sie zeigen, dass dein Kind innerlich arbeitet, wächst, sich ausprobiert und wieder in die Sicherheit zurückkehrt, um Kraft zu schöpfen für den nächsten Schritt.

 

💭 Vielleicht fragst du dich: „Läuft etwas falsch?“

Ich möchte dir sagen: Nein. Ihr seid mittendrin in diesem Tanz.

 

Du begleitest dein Kind nicht nur beim Wachsen – du wächst mit.

Jede Phase, auch die herausfordernden, formt eure Bindung, eure Stärke und eure Geschichte.

 

Halte inne, wenn es wackelt. Atme durch.

Vertraue darauf, dass dein Kind genau das Tempo hat, das es gerade braucht. Und dass ihr gemeinsam immer wieder vorwärtsgehen werdet – auch wenn es sich manchmal anders anfühlt.

 

Ihr schafft das.

Nicht perfekt. Aber liebevoll.

Nicht fehlerlos. Aber verbunden.

Nicht immer stark – aber immer gemeinsam.

Und wenn du dir mal unsicher bist, Fragen hast oder einfach jemanden brauchst, der hinhört: Ich bin gern für euch da.

 


Wie fühlst du dich nach dem Lesen des Artikels? Schreib mir sehr gerne etwas dazu!

 

Wenn du diesen Artikel liest und genau weißt worüber ich hier schreiben, sei gesagt,

du bist nicht allein! Ich kenne deine Herausforderungen ganz genau!

 

Brauchst du Unterstützung für dich und deinen Familienalltag?

Lass uns gern mal gemeinsam ganz individuell und vertraulich schauen, was los ist. Klicke für mehr Informationen zu meinen Angeboten, auf die Rubrik „für Familien“, für mehr Liebe, Vertrauen und Sicherheit in deiner Elternschaft.

 

Bis dahin, bleib offen und einmalig,

deine Michaela

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